April 2011 Weltrekord

Neuer Weltrekord auf Eisblöcken

Wir erinnern uns an die durch den schrecklichen Unfall von Samuel Koch abgesetzte Sendung des ZDF vom 4. Dezember 2010.

Hier waren Elmar Geulen & Jürgen Köhler in der Außenwette von „Wetten, dass“ als Protagonisten vorgesehen. Doch die Life-Sendung wurde erstmalig in 29 Jahren „Wetten, dass“ mitten in der Übertragung abgesetzt.
Das war dann auch der Anfang vom Ende von „Wetten, dass“, weil das ZDF nach der Querschnittslähmung von Samuel Koch keine „Riskowetten“ mehr umsetzen wollte.

Ostermontag, den 25.April 2011 fand sich ein regelrechter Tross auf dem Flugplatz Meinerzhagen ein - alleine Mr. Hayabusa Elmar Geulen kam mit 28 Tonnen Gewicht an: ein doppelstöckiger Neoplan Skyliner & Doppelachsanhänger brachte das Race-Equipment inklusive seiner 4 Hayabusarennmaschinen so vor Ort- eine logistische Glanzleistung.

Der Weltrekordversuch sollte ja wirklich aufwändig seitens Sport1 gedreht werden. Dazu wurden am Anfang und Ende der Landebahn als Start-und Zielbogen jeweils ein 15 Sekundenzelt – Schnellaufbauzelt von QUICKUPTENT mit 3m Durchmesser aufgestellt.

Weiter wurde der Start- und Zielbereich mittels mobilen Zaunwänden und Werbebannern optisch gebrandet. Ebenso wurde im "Fahrerlager" Zaunwände mit Werbebannern dazu benutzt, um Elmars neuen Intensivpartner HANHART Chronographen sowie seine ständigen Partner Suzuki und Bridgestone werbemäßig in den Weltrekord zu integrieren. Das bedeutete für das Team eine Menge manuelle Arbeit, da die Landebahn eine Länge von 1200m aufweist.

Für den Tag des geplanten Weltrekordes wurde mit dem Malteser Hilfsdienst – konkret der Geschäftsstelle Euskirchen unter Leitung von Andre Bung ein Deal geschlossen - sie waren somit ab Dienstagvormittag für unser „gesundheitliches Wohl“ auf dem Flugplatz verantwortlich.

Ebenso musste gewährleistet sein, dass auf die gesamte Länge der Strecke von 1200m ein Wasserfilm aufgetragen wurde; dies ermöglichte uns der hilfsbereite Flugplatzbesitzer: der „wahre Engel“ für uns hieß Friedhelm Müllensieper - einen hilfsbereiteren Menschen kann man nicht finden……an dieser Stelle noch mal unseren herzlichen Dank an DON Friedhelm.

Am Dienstag, dem Tag des geplanten Weltrekordes, traf der Sport1 Redakteur Florian Lauke mit einem flotten BMW 650i-Cabriolet morgens auf dem Flugplatz ein.

Dieser Wagen wurde von seinen Kameraleuten aufwendig mit Halterungen für die Filmkameras ausgerüstet, so dass nun spektakuläre Fahrszenen für SPORT1 gedreht werden konnten.

Dann jagte eine Kameraeinstellung die nächste.
Es wurden zeitgleich zwei Fernsehteams von den Protagonisten Elmar und Jürgen bedient.

Florian Lauke, der für den Dreh bei SPORT1 verantwortliche Regisseur, nutzte den Flugplatz als „dramaturgisches Instrument“ und ließ Mr. Hayabusa mittels eines Tragschraubers (auch Gyrokopter genannt) von Andre Jonas - seines Zeichens „Head“ von Flugluft - einfliegen.(Elmar war von dieser Aktion wirklich nachhaltig begeistert; der Pilot Andre Jonas wird ihn dieses Jahr mindestens noch einmal als „Beipack“ im Hubschrauber haben...)

Um die Mittagszeit waren alle Voreinstellungen gedreht. Jetzt ging es um die Wurst, genauer: es ging um einen Weltrekord mit einem Motorrad und dem Inline-Partner Jürgen Köhler, aber nicht auf seinen gewohnten Inlineskates sonder auf …Eisblöcken!! Im Startbereich wurde nun auf einen Eisblock der Größe 40 x 50cm zwei Skibindungen montiert. Als Nächstes wurden aus diesem Eisblock nun zwei gleich große Eisquader mittels einer Stihl-Motorsäge herausgesägt.

Weiter wurden Löcher in das Eis gebohrt, mittels Eisenschrauben wurden diese Skibindungen dann auf den Eisblöcken fixiert.

In Diesem Zusammenhang Dank von Elmar & Jürgen an die Firma BOSCH;
die haben wirklich geniale Akkuschrauber...

Das hört sich einfach an - aber die hohe Kunst besteht in dem „gefühlvollen Anziehen“ der Schrauben auf der Skibindung. Diese Schrauben müssen gewährleisten, dass die Eisklötze während der Rekordfahrt mit hoffentlich über 200km/h auch unter den Skischuhen des Extremsportlers Jürgen Köhler festgeschraubt bleiben. Wenn die Schrauben zu fest oder zu lose sind, ist die Konsequenz auf jeden Fall ein Bersten der Eisblöcke...

Jedoch sind Geulen / Köhler keine Hassadeure - auch für diesen Fall hatten Sie vorgesorgt, denn es gab an der am Motorrad angebauten Halterung auch eine Kniestange, auf die sich Jürgen bei dem Platzen der Eisblöcke zur Not hätte hineinziehen können.

Ebenso war es mittels einer Sprechverbindung möglich, sich selbst bei Tempo 200 glasklar zu verständigen.

In der Zwischenzeit hatte der Friedhelm Müllensieper vom Regionalflughafen über eine Breite von 1,50m die gesamte Landebahn auf 1200m gewässert.

Das war der gewünschte Schmierfilm für Jürgen und seinen Eisblöcken.

Negativ war dies nur für Mr. Hayabusa: auf einer nur 1200m langen nassen Piste auf über 200 km/h zu beschleunigen und dann noch diese skurrile Kombination Motorrad und „Eisblockman“ zum Stillstand zu bringen, bevor die Piste aufhörte.

Alle Vorbereitungen waren nun abgeschlossen, es wurde ernst.

Bei Außentemperaturen um die 25 Grad Celsius war für jeden Zuschauer klar, dass die Eisblöcke nur für eine kurze Zeit die gewünschte Konsistenz aufweisen würde... somit war Eile geboten.

Beim ersten Versuch schossen die zwei Extremsportler wie gewünscht mit beiden Eisblöcken durchs Ziel. Leider zeigte die Lichtschrankenmessung von Boll–Elektronik
188 km/h an.

Das war definitiv ein Weltrekord, der noch nie erreicht wurde; doch das Gespann Geulen / Köhler waren unzufrieden. Sie wollten doch einen Weltrekord jenseits der 200 km/h Schallmauer.

Also ging das ganze Prozedere wieder von vorne los. Erneut gelang es den beiden eine Zieldurchfahrt mit den Eisblöcken zu realisieren.

Resultat der Lichtschranke: 198,5 km/h.

Angesichts der Tatsache das die zwei knapp an der 200 km/h Marke vorbei schrammten, war allen Zuschauern klar: die machen sicherlich noch einen Versuch.

Jürgen bekam schon Muskelverkrampfungen in den Unterarmen, da half nicht Malteser Aquavit. Gesünder war der Malteser Hilfsdienst. Mit deren Hilfe wurde nun Jürgen noch einmal fit gemacht.

Der Nachmittag näherte sich seinem Ende und es wurde offensichtlich, dass es nur noch diese eine Chance für eine Rekordsteigerung geben würde.

Alles musste passen: das Eis musste halten, Jürgen musste noch bis ins Ziel fest & durchhalten und Elmar musste versuchen die 225 PS seiner LKM-Hayabusa über die 1200m so zu kontrollieren dass es keinen Überschlag nach hinten geben würde, denn das Motorrad befand sich die meiste Zeit nur auf dem Hinterrad, da Jürgens Gewicht ungünstig am Heck des Motorrades zog und so das Vorderrad immer geneigt war, gen Richtung Himmel zu streben.

Um 15:55,24 Uhr druckte die Lichtschranke ein neues Messprotokoll aus.

STRIKE: new world record - 209,16km/h

Da fiel Elmar & Jürgen nicht nur ein Stein vom Herzen, sondern ein ganzer Steinschlagserie donnerte bei beiden geistig zu Tale...

Der Rest ist schnell erzählt:

wie bei Asterix & Obelix wurde bis in die Nacht kräftig gefeiert...!!!